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Opaleszenz: Warum Zähne natürlich leuchten

Opaleszenz erklärt: Warum Zähne leuchten und was das für natürliche Restaurationen bedeutet.

Habt Ihr Euch schon mal gefragt, warum natürliche Zähne diesen besonderen, fast magischen Schimmer haben? Warum Schneidekanten manchmal regelrecht zu leuchten scheinen? Die Antwort liegt in der Opaleszenz – einem faszinierenden Phänomen, das oft missverstanden wird und maßgeblich zur natürlichen Lichtwirkung echter Zähne beiträgt.

Was passiert da eigentlich?

Opaleszenz entsteht durch winzig kleine Kristalle im Zahnschmelz – die Hydroxylapatit-Kristallite. Diese sind so klein, dass sie das einfallende Licht in verschiedene Wellenlängen aufteilen. Das bläuliche Licht wird dabei anders gestreut als das rötliche Licht. Das Ergebnis kennen wir alle: dieser charakteristische bläulich-milchige Schimmer an dünnen Schmelzstellen.

Der „Gegenopaleszenz“-Effekt
Noch spannender wird es bei der sogenannten Gegenopaleszenz. Hier passiert Folgendes: Das kurzwellige bläulich-violette Licht wird an den Schmelzrändern zurückgestreut, während das langwellige rötliche Licht tiefer eindringt, vom Dentinkern reflektiert wird und wieder zurückreist. Wenn sich beide Lichtanteile im Schmelz vermischen, entstehen die leuchtenden Mamelons und der natürliche Halo-Effekt an den Schneidekanten.

Ein weit verbreiteter Irrtum
Viele denken, die leuchtenden Mamelons entstehen durch Fluoreszenz. Das ist ein Mythos, der sich hartnäckig in unserer Branche hält, aber nicht korrekt! Es ist tatsächlich die Gegenopaleszenz, die für den Leuchteffekt verantwortlich ist.

Was bedeutet das für unsere Arbeit?
Opaleszenz ist schwer messbar, aber sie ist maßgeblich für die natürliche Zahnwirkung verantwortlich. Moderne Keramiken versuchen diesen Effekt nachzuahmen – mit durchaus respektablen Ergebnissen. Wenn wir verstehen, wie diese Lichtstreuung funktioniert, verstehen wir auch, warum manche Restaurationen „lebendiger“ wirken als andere.

Tipp:
Versteht die Physik dahinter und Ihr versteht, warum natürliche Zähne so besonders sind. Tipp: ZTM Sascha Hein widmet sich in seinen Arbeiten umfassend diesem Thema; es lohnt sich, seine Publikationen eingehend zu lesen.

Quelle: Hein/Westland, „Die Wissenschaft hinter der Zahnfarbe“, Quintessenz Zahntechnik 2025